Poren
schwitzen Sehnsucht
wenn ich unter meine Decke krieche
Kissen
flüstern deinen Namen
wenn ich meinen Kopf drehe
Lider
spiegeln dein Gesicht
wenn ich meine Augen schließe
Träume
gaukeln Erfüllung vor
wenn Schlaf mich umfangen hält
Erwachen
ernüchtert
engelsgleich
brachtest du
längst verstummt geglaubte Saiten
in mir zum Schwingen
fasziniert
lausche ich
verwirrend ungewohnten Klängen
in meiner Seele
träumend
schließe ich
die Augen – vage hoffend
auf eine lebenslange Melodie
aber
Engel
können fliegen ...
verweile noch
köstlicher Augenblick
wohligen Gefühls der Vollkommenheit
allzu flüchtige
zärtliche Sekunde des Schwebens
zwischen Traum und Erwachen
getragen
von der Süße der Erinnerung
an Gewesenes
noch unbelastet
von der Schwere dessen
was kommen mag
verweile noch
Moment des Lächelns
auf meinen Lippen
ehe der Tag
neue Spuren prägt
Verwebe Gedanken mit Strahlen der Sonne
und lasse sie zieh'n auf die Reise ans Meer.
Sie schweben dahin unter blassblauem Himmel
so schwerelos frei, wie ich selber gern wär'.
Sie spiel'n mit den Tropfen der sprudelnden Quelle
und tänzeln mit silbrigem Glitzern ins Tal.
Sie treffen am Wegrand die zarte Libelle
und Blumen und Gräser in endloser Zahl,
umfließen die Häuser und Menschen der Großstadt,
die Katze, auf Stufen zusammengerollt,
betupfen den moosigen Boden des Waldes
und tauchen die sandige Heide in Gold.
Der Schrei einer Möwe, die salzige Seeluft,
das Flüstern der Wellen im ewigen Spiel
von Zeit und Gezeiten – sie locken und leiten
die strahlenverwob'nen Gedanken ans Ziel.
Und blickst du vom Ufer auf funkelnde Wellen
und gibst der Umarmung der Sonne dich hin,
so weißt du beim Kuss ihrer wärmenden Strahlen,
dass ich in Gedanken ganz nahe dir bin.
manchmal wünschte ich mir ein Denkarium
die silbernen Fäden jener Erinnerungen
darin zu versenken
die sich ballen in meinem Kopf
sich dort verheddern zu Gespinsten
aus enttäuschter Hoffnung
heißer Luft und geplatzten Illusionen
die in keine verschließbare Schublade passen
und durch ihre sperrige Präsenz
den Fluss neuer Gedanken
hemmen
Faden für Faden
könnte ich die Knäuel entwirren
die Gedanken sortieren und betten
in dieser Schale wirbelnder Nebel
ein für alle Mal meiner Erinnerung entzogen
selten nur
in Stunden stiller Zufriedenheit
erlaubte ich mir ein Bad darin
in dem sicheren Wissen
wieder auftauchen zu können
aus der Vergangenheit
befreit
und vielleicht mit einem Lächeln
Mir träumte heut' Nacht ein wohl lieblicher Traum:
Wir glitten gemeinsam durch Zeit und durch Raum,
getragen von Klängen aus himmlischen Sphären,
auf Lüften, als ob wir gar schwerelos wären,
die Körper verschlungen in wirbelndem Sein,
die Herzen, die Seelen, die Sinne so rein,
umgeben von Farben in sanftem Pastell,
der Sonne entgegen ... so wärmend und hell,
umschmeichelt von Düften aus tausenden Blüten
und leise geflüsterten uralten Mythen,
von anmutig' Engeln begleitend umzingelt
bis plötzlich das Mistding von Wecker geklingelt ...
heißer Atem
flüstert Namen
Härchen
senkrecht auf der Haut
Kopftheatermelodramen …
bist mir
fern und doch vertraut
deinen Mund
an meiner Wange
deine Küsse
.. oh là là …
ich vermiss
sie schon so lange
bist mir fern und doch so nah
suche deinen
Duft zu ahnen
deine Hände
zu erspür’n
die gezielt
den Weg sich bahnen
um mich
fordernd zu berühr’n …
Fingerspitzen tasten Leere
Hand
umklammert Telefon
wünschte,
dass ich bei dir wäre
Stimme schenkt mir Illusion
Sehnsucht lässt mich sanft erbeben ...
Noch ein Schritt – wir sind allein.
Zärtlichkeit wird mich umgeben,
Kuschelrock und Kerzenschein.
Schon umhüllt mich deine Wärme,
weckt erotisches Verlangen.
Fallen lasse ich mich gerne,
fühl mich zart von dir umfangen.
Ach, ich darf die Augen schließen,
dich am ganzen Körper spüren,
deinen Erdbeerduft genießen
und mich ganz in dir verlieren.
Wohlig schaudert's mich - und lüstern.
Streichelst mich in aller Ruh'.
Luft vibriert von leisem Knistern,
heißgeliebtes Schaumbad, du.
komm
für heute
heben wir die Welt
aus ihren Angeln
wenn dann die Zeit
den Atem anhält
stehlen wir ihr
Augenblicke
ohne Wenn und Aber
um die
kümmern wir uns
wenn sich
die Erde
weiterdreht
die Zeit
hielt den Atem an
gönnte uns ihr
kostbarstes Geschenk
Momente frei von Zweifeln
längst hob
alles Wenn und Aber
die Welt zurück
in alte Angeln
nur in heimlichen
blauen Stunden
nisten noch
Reste unserer früheren
Sehnsüchte und Träume
morgen
bleibt uns doch
immer wieder
ein neuer Tag
als der Tag
festgesetzt
in Raum und Zeit
sich neigte
und Schatten
an uns heraufkrochen
hieß morgen längst
Vergangenheit
komm
heben wir
die Welt aus den Angeln
hören wir nach uns
Kommende rufen
unbekümmert
und auch
an der Unmöglichkeit
zweifelnd
wehmütig lächelnd
leugnen wir
unseren Neid
bedeckt mit Narben
der Explosionen
unserer Träume
glauben wir zu wissen
An Tagen voller Traurigkeit:
Die Sehnsucht spielt mir einen Streich
und trifft mit der Vergangenheit
sich heimlich in Phantasos Reich.
Dann spür' ich Hände, die zuvor
ich nie auf diese Art gefühlt.
Es dringen Worte an mein Ohr,
die niemand sprach. - Das Auge spielt
mit Szenen, die die Fantasie
aus alten Bildern neu erstellt,
und das Verlangen führt Regie.
Das Wunschtraum-Mosaik zerfällt
im Licht der Jetzt-Realität.
Es kehrt die Traurigkeit zurück.
Und doch – mein Spiegelbild verrät:
Ein Lächeln blieb in meinem Blick …
Durch entlaubte Kronen tupfen
Sonnenfinger gold'nes Licht.
Seh' im Wechselspiel der Wolken
deine Augen, dein Gesicht.
Letzte Rosendüfte lassen
träumen mich von fernem Glück.
Vögeln, die gen Süden ziehen
folgt mein sehnsuchtsvoller Blick.
Süße Melodien erklingen ...
Ach du Schreck, das Telefon!
Löse meinen Blick vom Fenster.
„Alles klar, Chef, komme schon“ ...
Ein Bild, das auf der Netzhaut brennt,
das nahm ich mit als Souvenir:
Erinnerung an den Moment
des ersten Blickkontakts mit dir.
Und dann ein zweites, hell und klar,
vor himmelblauem Hintergrund:
Ein schelmisch blitzend' Augenpaar,
ein Kräusellippen-Schmunzelmund.
Das letzte Bild, tief eingebrannt,
Ein Gruß aus fast vergess'ner Zeit.
Zum Abschied winkt mir deine Hand.
Ich lächele – Vergangenheit.
Doch träumen ist ab jetzt tabu.
Bewusst entscheide ich: Verzicht.
Ich schlag das Netzhautalbum zu
und flüchte mich in ein Gedicht.
Das Wetter ist heut Schiet
und allenthalben sieht
man mürrische Grimassen.
Doch ich spring durch die Welt,
auch wenn der Regen fällt,
vergnügt und ausgelassen:
Heut Nacht, so gegen vier,
hab ich geträumt von dir.
Ich möcht im Tanz mich drehen
und lache jeden an.
Und siehe: Niemand kann
dem Lachen widerstehen.
Man wirft es mir zurück!
Und unverhofft erblick
ich fröhliche Gesichter.
So wird, weil du bei Nacht
im Traum mir Glück gebracht,
die Welt ein wenig lichter.
Noch hält mich der Zauber des Traumes gefangen,
der nächstens zwei sehnende Herzen verband.
Ich lasse die Augen geschlossen. Verlangen
erfüllt meine Sinne. Die suchende Hand
ertastet zur Linken nur kühlglattes Linnen
als Zeugen des Trugbilds der scheidenden Nacht.
Zwei Tränen dem brennenden Auge entrinnen,
Ich zürne des nahenden Tageslichts Macht,
das jäh mich der Nähe des Liebsten entrissen.
So wart' ich, bis Mondlicht die Sonne verdrängt
und endlich des nachts in den samtweichen Kissen
erneut mich dein Traumbildnis zärtlich umfängt.